Streuobstwiesen
Streuobstwiesen sind eine alte Form des Obstbaus. Neben der Obstgewinnung dienen die Flächen als Viehweiden oder als Mähwiesen zur Heuerzeugung. Als Folge des modernen, intensiven Obstanbaus zählen Streuobstwiesen zu den gefährdetsten Biotopen Mitteleuropas.
Wussten Sie,…
dass es in Deutschland rund 250 Apfelsorten gibt, den meisten Menschen aber kaum mehr als 5 oder 6 bekannt sind? Wer kennt heute noch die Rote Sternrenette oder den Bremervörder Winter- apfel?
… dass auf Streuobstwiesen Mitte des 19. Jahrhunderts über 1000 Apfel- und hunderte von Birnen-, Kirsch- und Pflaumensorten angebaut wurden?
Spitzenreiter der biologischen Vielfalt
Streuwiesen beherbergen bis zu 450 Pflanzenarten. Sie bieten Lebensraum für eine artenreiche Insektenwelt, die bis zu 3000 Tierarten umfassen kann. Tatsächlich werden auf Streuobstwiesen mehr als viermal so viele Insekten gefunden als auf Obstbaumplantagen.
Ohne Pflege geht es nicht!
Unsere Obstwiesen werden jedes Jahr im September gemäht und das Gras entfernt. Zusätzlich werden sie seit 2 Jahren mit Schafen beweidet. Ohne Mahd würden die Wiesen verbuschen, allmählich würde ein Wald entstehen. Durch die Pflege magern die Wiesen nach und nach aus, was für viele Blütenpflanzen einen Vorteil gegenüber starkwüchsigen Gräsern und Stauden bedeutet. Eine artenreiche blühende Wiese ist das Ergebnis. Durch ein regelmäßiges Auslichten der Bäume bleiben diese gesund und spenden wertvolles Obst.
Apfel ist nicht gleich Apfel und Birne nicht gleich Birne
Auf Streuobstwiesen wachsen viele alte und regionale, an Standort und Klima angepasste Sorten. Sie sind widerstandsfähig und bringen auch ohne chemischen Pflanzenschutz gutaussehende und leckere Früchte.
Hier dürfen sie weiterwachsen, die Winterprinzen, die Celler Dickstiele und die purpurroten Cousinots.