Hinter dieser etwas provokanten Überschrift verbirgt sich ein seit 2004 laufendes Projekt der BSW zur Offenhaltung schutzbedürftiger Moor- und Heideflächen.
„Entkusseln“, so nennt man die regelmäßige Beseitigung von unerwünschtem Aufwuchs im Offenland, ist eine ebenso mühsame wie teure Maßnahme vor allem in Mooren und auf Heideflächen. Während sich auf ehemaligen Moorflächen durch die vom Menschen vorgenommenen Entwässerungsmaßnahmen vor allem Birken und Kiefern ausbreiten, geschieht dieses auf Heideflächen gerade durch den Wegfall menschlicher Eingriffe. In Mooren müsste also die Entwässerung rückgängig gemacht, auf Heideflächen dagegen wieder eine intensive Beweidung mit Schafen und Ziegen aufgenommen werden. Beides ist aber auf kleineren Flächen kaum machbar, weswegen regelmäßig entkusselt werden muss, wenn die Flächen nicht durch Verbuschung für den Naturschutz verloren gehen sollen.
Auf einer 14 Hektar großen Fläche am Rande des Lohmoores bei Scheeßel testet die BSW seit 2004 ein kostenneutrales Verfahren zur Offenhaltung der Landschaft. Die im Eigentum der BSW befindliche Fläche ist gekennzeichnet durch eine Reihe alter Hand-Torfstiche, die zum überwiegenden Teil mit Kiefernwald unterschiedlichen Alters bewachsen waren. Dazwischen befinden sich verstreut Heideflächen, Birkenbruchwald und Feuchtwiesenfragmente, die jeweils durch entsprechende Bodenverhältnisse klar abgegrenzt sind. Für die gesamte Fläche liegt eine pflanzensoziologische Erfassung vor, und seit 2015 ist die Fläche Teil des Naturschutzgebietes Veerseniederung.
Von den Jagdpächtern wurde diese Fläche über Jahre als Ruhezone für das Wild verstanden, weswegen der Bestand vor allem von Damwild recht hoch ist. Dieser hohen Dichte der „Ziege des Waldes“ ist zu verdanken, dass es dort kaum junge Birken gibt. So sind die Heideflächen und offenen Torfstiche vor allem von Kiefernaufwuchs bedroht. Diesem tritt die BSW mit seinem Projekt „Brennholz für den Naturschutz“ entgegen. Auf einer Begehung Anfang Dezember wird jedes Jahr festgelegt, welche Bereiche entkusselt werden sollen. Die Interessenten haben dann bis Ende Februar Gelegenheit, in einer Gemeinschaftsaktion oder alleine für sich kostenlos Brennholz zu schlagen. Bedingung ist lediglich, dass in diesem Bereich auch der gesamte Jungwuchs an Bäumen und Sträuchern entfernt wird. In schwierigen Bereichen unterstützt der Verein die Arbeit auch mit Maschineneinsatz.
Thomas Lauber, Vorsitzender der BSW: „Seit 2004 gelingt der BSW dort eine kostenneutrale Entkusselung. Die jeweils entkusselten Flächen zeigen sich über Jahre mehr oder weniger stabil.“